WM Orfü 10r

WM 2017Orfü 2017 XIX. NAVIGA WM 10r

die erste Klasse der WM ist gelaufen....

 

17Die Anreise am Sonntag in unser Knusperhaus war ohne Probleme. Der Ausblick und die Gegend an sich würden locker auch in die Steiermark passen.18 Unser "Mini Yacht Club Haus" liegt in einem kleinen Wald an einem Berghang. Rundum Natur pur. Das wechselhafte Wetter war uns die ersten beiden Tage noch egal, da wir mit dem erstellen der Messbriefe vollauf beschäftigt waren. Ausserdem mussten wir noch Vorräte einkaufen und das Haus übernehmen und uns einrichten. Deshalb machten wir erst am Montag unseren ersten Besuch auf dem Veranstaltungsgelände.

 

1920Bei diesem ersten Besuch präsentierte sich das Gelände und der Parkplatz noch nahezu leer. Gerald Oberreiter und Silvio Schedenig waren jedoch schon da.Karl Heinz Buchegger kam erst am Dienstag nach. Wir fanden jedoch rasch alte Bekannte die uns sofort Auskunft geben konnten wie der Hase läuft. Wie voriges Jahr schon befürchtet macht die Baustelle neben dem Segelclub doch sehr viel Dreck. Vor allem bei Regen ist das Einparken für manche eine Rutschpartie. Wir fanden uns sehr schnell zurecht und zogen uns in unser Haus zurück um die Boote weiter vorzubereiten. 

 

2125Die Vermessung an sich, im Clubhaus der Ungarn, ging dann mit den Einmeterbooten und dem 10r ganz locker über die Bühne. Die Marbleheads registrieren wir erst nächste Woche, das gibt viel weniger Stress für uns. Wie bei jeder WM wird alles auf das genaueste kontrolliert, nachgemessen und gewogen. Die Organisation unserer Ungarischen Freunde war nahezu perfekt. Wir mussten nirgendwo lange warten und waren in Rekordverdächtiger Zeit mit allen Formalitäten fertig. Lazslo "rettete" mir quasi das Leben, da er einen Ersatzkiel für mich hatte und ich nicht in einer Nachtschicht nach Hause fahren musste, um die Kiele zu holen, die bei mir zu Hause stehen geblieben waren. Das neue Segel war auch Ruck-Zuck auf dem 10r und das Messblatt dafür bereits ausgefüllt. Eine kurze Testrunde zauberte mir auch gleich ein Lächeln auf mein Gesicht, das Ding war echt schnell.

 

2324 Danach gab es eine Teamleadersitzung bei der die Segelanweisungen an die Teamleiter ausgegeben wurden. Mit teils intensiver Nutzung der Tafel die nach der Sitzung für Uneingeweihte aussah wie eine verschlüsselte Schatzkarte aus einem Piraten-Roman. Gerald als Teamleiter gab die erhaltenen Infos auch gleich an Silvio und mich weiter. Damit und mit ein paar weiteren Testrunden auf dem Kurs mit neuen Bojen, fand der Dienstag auch langsam ein Ende. Wir zogen uns wieder ins Haus zurück, wo wir das erste mal die Küche mit einem leichten Abendessen testen wollten.

 

Am Mittwoch erfolgte das Hissen der Flaggen und ein erstes Foto von allen Teilnehmern mit Ihren Booten. Erster Regattatag, Alle nervös wie ein Rennpferd in der Startbox. Nach dem ersten Einteilungslauf waren alle Österreicher in einer Gruppe. leider nicht in der Ersten. Ich war mit dem 5. Rang im Einteilungslauf an sich sehr zufrieden, auch im zweiten Lauf schaffte ich es nochmal auf den 5. Platz der B-Gruppe. Damit war ich am Ende des ersten Tages auf dem 17. Rang der beste Österreicher. Nicht schlecht für den ersten Tag dachte ich. Gerald lag auf Platz 22 und Silvio auf dem 29. Platz. Beide hatten Ihre Probleme, entweder mit dem Trimm oder mit Gegnern die partout nicht ausweichen wollten. Das Wetter war nicht schlecht aber auch nicht wirklich schön, der Wind sehr wechselhaft. Mal Flaute mal 26Böig, man konnte sich nie darauf verlassen nicht irgendwo in einem Windloch zu verhungern. Am Nachmittag wechselte das Glück die Seiten. Ich hatte einen Ausfall der Winde, die Zentralschraube in der Decksdurchführung lockerte sich, worauf die Verzahnung der Winde nicht mehr griff und ich die Segel nicht mehr verstellen konnte. Der erste Einsatz für das Rescueboot war fällig und satte 40 Punkte mehr auf dem Konto. Vorbei mit dem besten Österreicher... so schnell kanns gehen. Also wechselte das Abendprogramm blitzschnell zur Reparatur des Bootes bei der mir Jens Amenda half. Windentrommel abgebaut, Schraube angezogen und die Trommel wieder aufgesetzt, fertig.

Am Donnerstag lief es für mich leider auch nicht viel besser. Das Boot lief grossartig ich überholte mehrmals einen Grossteil des Feldes, nur um dann entweder in einem Windloch zu verhungern oder mit anderen Booten an einer Tonne zu hängen. Nicht wirklich das was man sich vorstellt. Glücklicherweise fanden Gerald und Silvio zu einer weit besseren Form. Der halbe Nachmittag verging mit warten auf Wind und Abends kam ein Gewitter dazu, es gab also nicht wirklich viele Chancen sich noch zu verbessern.

2Am Freitag kamen wir um 9:30 auf das Gelände, der letzte Lauf der Gruppe A vom Vortag konnte gerade noch absolviert werden bevor eine Sturmwarnung ausgegeben wurde. Damit verging der komplette Tag mit warten im Zelt. Die Mittagspause ging vorüber ohne das eine Änderung in 31Sicht war und um 15:00 wurde das Rennen dann offiziell für beendet erklärt. Die ganze 3-tägige Regatta bestand aus 6 Läufen bei 3 Gruppen, nicht gerade viel, aber mehr war eben nicht drin.

 Es gab Medaillien für die ersten 6 jedoch leider keine Urkunden für das gesamte Feld. Die Zeremonie war aufgrund des noch immer anhaltenden Regens etwas kurz. Es wurde aber eine alte Tradition wieder belebt. Der Sieger wurde zum "Bad" geleitet. Das war bei einer Wassertemperatur von 8 Grad sicher kein Spaß für Ihn. Er nahm es jedoch mit Humor und verlor sein Lächeln nicht. Die 39 Teilnehmer in der Klasse 10r kamen aus 9 Nationen. Mit dem 23. Gesamtrang bei den Senioren muss ich eigentlich für's erste zufrieden sein.

Die "offizielle" Berichterstattung über die WM könnt Ihr auf  http://wm2017.blogdns.org/  nachlesen....

Zum Schluss möchte ich mich noch bei Franz Muchitsch bedanken, der es mir mit der Leihgabe seines 10r erst möglich gemacht hat diese Klasse bei der WM zu Segeln. 

Euer Josef (AUT 35)

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